Neuhaus uns seine Geschichte

Neuhaus liegt im Mündungsgebiet der Oste, dem größten Nebenfluß der Elbe und war im Mittelalter ein handelsstrategisch bedeutsamer Ort. Im Neuhäuser Hafen waren zweitweise bis zu 12 Schoner beheimatet.

Im Jahre 1404 ließ der Bremer Erzbischof Otto die Burg „Nygen Hus“ erbauen und hielt sich sogar zeitweise hier selbst auf.

Der Flecken Neuhaus hat seinen Namen nach seinem urkundlich erstmals nach diesem erwähnten Burgberg „Nyge Hus“ erhalten.

Der Vorgänger war die Schlickburg „De Slikborch“, von 1371 bis 1389 urkundlich nachweisbar, und der Standort vermutlich der Winkel zwischen Aue und Oste. Das geht möglicherweise auf den Beginn der durch den Grafen Otto II. vorgenommenen Sicherung des Osthandels durch Burgen zurück.

Neuhaus existiert möglicherweise viel länger als 1404, als „Burgberg“, der zur Überwachung der Ostemündung neu erbaut wurde.

Wir können annehmen, dass der Bremer Erzbischof, von dem Landherrn zwischen Elbe und Weser, etwa seit 1270 kontrollierte Flussverkehr, auch hier seinem Burgberg hatte.

Die Erhöhung, auf der die- bereits 1420 wieder zerstörte-Burg stand, ist noch erhalten und liegt im Neuhäuser Bürgerpark, jetzt mit dem Ehrenmal für die Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges.

Solange die Wasserwege zur Erschließung des Gebietes eine wesentliche Rolle spielten, hatte Neuhaus mit dem Hafen an der Auemündung eine besondere Bedeutung für die ganze Umgebung.

Neuhaus war ein bedeutender Umschlagsplatz für Ausfuhren von Getreide, Torf, Ziegelsteinen, Getreide u.a nach England, Holland, Skandinavien und sogar nach Übersee. Da Neuhaus Zollstation war, mußten alle Schiffe, die Zoll zu zahlen hatten, den Neuhäuser Hafen anlaufen und dadurch blühte der Handel und Gewerbe im Ort.

In Neuhaus waren im neunzehnten Jahrhundert ca. 130 gewerbliche Betriebe ansässig, wie Ölmühle, Papierfabrik, Zuckerfabrik, zwei Lohgerberein (Fellverarbeitung) eine Strohhutfabrik sowie Werften und Ziegelein.

Über zwei Jahrhunderte wurde in Neuhaus sogar Tabak verarbeitet, es wurden Zigarren, Rauch-Kautabak hergestellt.

Dazu kamen die Ämter, so dass von einer kleinen Beamtenstadt gesprochen werden kann. Seit 1885 bekam Neuhaus das Landratsamt und es amtierten bis zum Jahre 1932 hier sechs Landräte. Ab 1852 folgten Amtsgericht, Katasteramt, Wasserbauamt und das Zollamt. Seit 1880 bis 1954 erschien hier die Neuhaus-Ostener Zeitung -heute die Niederelbe-Zeitung. Nach und nach verlor Neuhaus alle Ämter und der Sitz der Kreisverwaltung wurde Otterndorf.

Schwere Belastungen hatte Neuhaus ab 1803 durch die Besetzung der Franzosen zu leiden, die erst 1805 wieder abzogen. Danach landeten die Engländer hier an der Küste, später kamen die Preußen und nach der Niederlage Napoleons 1813 in Russland kamen auch russische Truppen nach Neuhaus.